Felix in Indien



Alles im Gruenen Bereich

So nun komme ich endlich dazu mal wieder etwas zu schreiben. In der letzen Zeit ist viel passiert und ich habe einige Bilder gemacht : ) (die aber auch spaeter kommen, weil mein USB-stick gerade den Geist aufgibt)

Einige haben sich bestimmt schon gewundert, wieso ich so lange nichts in meinem Blog gepostet habe. Ich muss gestehen, dass Bequemlichkeit eine Rolle spielt, jedoch ist der Hauptgrund ein anderer: Das Leben in Delhi ist für mich zum Alltag geworden. Das große Staunen und die Massen an neuen Eindrücken haben sich mittlerweile gelegt. Es ist für mich normal, in komplett überfüllten Metro-Bahnen oder Bussen zu fahren, um jeden Preis zu feilschen, fast den ganzen Tag Englisch zu reden, ebenso spontan meinen Unterrichtsplan umzuwerfen oder  aus der Flaschen zu trinken ohne dabei die Öffnung mit dem Mund zu berühren.

Deswegen verzeiht mir die Funkstille.

Am 19. November ist Marten aus Mecklenburg-Vorpommern zu mir gestoßen. Er macht genau das gleiche Jahr wie ich und wohnt und arbeitet mit mir zusammen. Jetzt bin ich endlich nicht mehr der einzige Deutsche in meiner Gegend! Außerdem kann ich mich über Dinge austauschen, die nur ein Fremder in Delhi verstehen kann,  z.B. mein Ärger über Wartezeiten oder anfangs die überfüllten Metros.

Heute waren Marten und ich übrigens zum 2. Mal beim Foreigner Registration Regional Office um ihn registrieren zu lassen (heute nur 4h Wartezeit huhu!) und danach in Old Delhi.

Die Arbeit macht mir immer noch sehr viel Spaß und falls ich das noch nicht erwähnt habe: Das Jahr in Indien sehe ich wirklich wie eine Art Geschenk an.

Die letzte Klasse beendet diese Woche meinen Postcard Workshop, der anscheinend echt Spaß zu machen scheint. Es ist lustig, die sonst so obercoolen Boys vor dem Postschalter stehen zu sehen, wie sie nervös werden, wenn sie an der Reihe sind, die Postkarte auf Englisch zu bestellen und sie mir dann ihr stolzes Gesicht entgegenstrecken, wenn alles geklappt hat.

Die Resultate der Jungen der 10. Klasse dürftet ihr bald selbst auf dem Blog sehen können. Noch ein bisschen Geduld.

Die Theatergruppe mit den Mädchen der 10. Klasse läuft. Das einzige, was das die Arbeit ein bisschen behindert ist die Abwesenheit einiger Schülerinnen. Oft bleiben einzelne zu Hause um zu wasche und zu kochen. Oft ist dies aber auch nur eine Ausrede, wenn sie mal keine Lust haben. Das ist dann schade, wenn wir proben und die wichtigen Schauspieler für die Szenen fehlen.  Übrigens ist der Großteil dieser Mädchen schon verheiratet (worden), wohnt aber noch getrennt von ihren Ehemännern. Bei Diskussionen über Vor- und Nachteile von der Arrangierten Heirat blieb mir ein Argument eins Mädchens besonders im Kopf hängen: „Bei einer Liebeshochzeit sind nur 2 Leute, das Ehepaar, glücklich. Bei einer arrangierten Hochzeit ist die ganze Familie glücklich und danach auch das Ehepaar, weil es ihre Familie glücklich gemacht hat“ Sehr kontrovers, wie ich finde. Insgesamt nehme ich an, dass das Gefühl des Individuums im Gegensatz zur Gemeinschaft hier einen geringeren Stellenwert besitzt, als in Deutschland. Das ist nur eine Mutmaßung anhand meiner persönlichen Erfahrungen und bezieht sich auch nur auf die Menschen, mit denen ich zu tun habe.


Trackbacks & Pingbacks

Kommentare

  1. * Mama says:

    Hallo Felix, danke für die Zeilen und die schönen Bilder. So kann ich mir etwas mehr vorstellen, wie es da bei dir abläuft! Danke auch für deine Grüße und Wünsche zu meinem Geburtstag, ich habe mich sehr darüber gefreut! Ich hatte doch am Dienstag Geb., da haben wir auch mitten in der Woche gefeiert, du weißt, in Deutschland, dem Land der Frühaufsteher und pünktlich- zur Arbeit- Geher nicht unbedingt ein Partyknüller. Aber es war einfach toll, es waren 15 Leute da und die Stimmung hätte nicht besser sein können. Wir haben viel gelacht und ich hatte so einen schönen Geburtstag. Evi und Gela haben bei mir geschlafen und wir waren erst um vier im Bett – so kam es auch, dass ich den nächsten Tag „leichte“ Schwierigkeiten hatte, hoch zu kommen und pünktlich zu sein. Ausgerechnet an dem Tag hatten wir eine Prüfung in einer Einrichtung, da hatte ich keine Chance, bisschen ruhiger zu treten – aber als ich endlich gegen sechs zu Hause war, bin ich fast sofort ins Bett gefallen!
    Morgen kommen noch Fränzi, Steffen und Clara!! Ich freu mich schon, Toni kommt auch, mal sehn, Mel hat sich noch nicht zurück gemeldet, aber der kommt bestimmt auch.
    Hast du noch mal nach ner Adresse gefragt, an die man ein Päckchen schicken kann, welches dich dann auch mit ziemlicher Sicherheit erreicht? Bis Weihnachten wird es ja wohl nichts mehr, ich glaube, das können wir uns abschminken. Frag mal, würd hier gern was zusammenpacken.
    Pass auf dich auf, bleib gesund aber vor allem hab Freude, an dem, was du da tust (fand deine Formulierung so schön, dass du das Jahr als Geschenk siehst!) In Gedanken bei dir!Deine Mama

    | Antworten Verfasst 14 years, 5 months ago
  2. * Klaus Losch says:

    Hallo Felix!
    Habe mich über Deinen Beitrag zu Weihnachten sehr gefreut! Am 24. waren wir abends um 22.°° in der Kirche. Zum Gottesdienst waren auch Fränzi, Steffen und Clare gekommen.Sie war an dem Tag gerade 4 Wochen alt! Sie hat sich ganz ruhig verhalten. Am 1. Feiertag wren Dine Geschwister und Mutti zum Kaffee und Abendbrot, sowie Von Herta die beiden Söhne Jens und Jörg, sowie die Enkeltochter Carolin, die in Berlin beim Springer- Konzern eine Ausbildung als Redaktörin macht.Heute am 2. Feiertag waren Manteis zum Mittagessen gekommen.
    Nachdem Kaffee sind sie wieder nach Hause gefahren.
    Ich wünsche Dir noch eine schöne Zeit und ein gute Neues Jahr!
    Gruß – Opa Klaus

    | Antworten Verfasst 14 years, 4 months ago


Hinterlasse einen Kommentar